Positive Berichte bei der schwach besuchten Jahreshauptversammlung des SV Eintracht Clenze
Clenze. Wer am Sonntagvormittag im Sportheim des SV Eintracht Clenze dabei war und bei der Bestätigung der Abteilungsleitenden die Aufzählung der Angebote verfolgte, wähnte sich eher bei einem Schnuppertag eines Reha- und Gesundheitszentrums als bei der Jahreshauptversammlung eines Sportvereins: Yoga, Pilates, Rückenschule, jede Menge Reha-Sport, wahlweise „Fit in die Woche“ oder „fitte Füße“ und als – mittlerweile eingestellter – Versuch sogar ein Sportangebot „innere Medizin“.
Das vielfältige Eintracht-Sortiment nicht nur im Segment Reha und Gesundheit ist ein Grund, warum es beim Südkreis-Klub schon seit Längerem rund läuft. Aber nicht der einzige. Bei der mit – inklusive des Vorstandes – nur 23 anwesenden Mitgliedern dürftig besuchten Versammlung gab es auch aus anderen Sparten Positives zu hören. Reichlich Zulauf gibt es vor allem im Kinder- und Jugendbereich beim Handball und Fußball, erfuhren die Mitglieder. Das dürfte mit ausschlaggebend dafür sein, dass der SV Eintracht Clenze Ende vorigen Jahres erstmals in seinem über 100-jährigen Bestehen die 1000-Mitglieder-Marke geknackt hat, verkündete Andreas Möller freudestrahlend. Ende 2022 hatte der Verein 950 Mitgliedschaften gemeldet, Ende 2023 waren es satte 1028.
Der Vorsitzende hob einmal mehr die weitgehend harmonische Zusammenarbeit zwischen den vielen Abteilungsleiterinnen und -leitern, Übungsleitenden und dem Vorstand hervor. Allerdings verzeichnet auch die Eintracht hier und da Rückschläge. So gibt es kaum noch Aktivitäten beim Floorball oder beim Walking. Und die traditionsreiche Tischtennissparte wird mit Ablauf der Saison still gelegt und aus dem Landesfachverband abgemeldet, um Geld zu sparen. Die Beiträge sollen bei der Eintracht zunächst unverändert bleiben, wenngleich der Landessportbund ab 2025 deutlich höhere Abgaben seiner Klubs einziehen wird. „Wir schauen, wie sich die Finanzen entwickeln und werden gegebenenfalls reagieren“, kündigte Andreas Möller an.
Aus Haftungsgründen hat der Verein den Nutzungsvertrag für den Sportplatz mit dem Landkreis gekündigt, erfuhren die Mitglieder. Daher gebe es künftig auch keine Zuschüsse mehr für die Instandhaltung. Ob und wie es mit der Anlage, die auch für den Sportbetrieb der benachbarten Kooperativen Gesamtschule wichtig ist, weiter geht, steht noch nicht fest. Der Verein stehe einer Sanierung unter anderem der Laufbahn offen gegenüber, auch wenn die Eintracht selbst keine Leichtathletik-Sparte habe. Aber: „Wir werden selbst kein Geld dafür in die Hand nehmen“, stellte der 2. Vorsitzende, Volker Wutke, klar.
Ein Selbstläufer waren die Wahlen. En bloc wurden die bisherigen Amtsinhaber Volker Wutke (2. Vorsitzender), Susanne Haedge (Schriftwartin) und Johanna Wiese (Sozialwartin) einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Auch der Ehrenrat mit Mechthild Pengel, Uwe Schulz und Barbara Liwke und bleibt zwei weitere Jahre im Amt.
Bei den Ehrungen strahlte vor allem Wolfgang Kwaschnik, als er von Wutke nach vorne gebeten wurde. Handball-Urgestein Kwaschnik bekam eine Würdigung für seine mittlerweile 60-jährige Vereinstreue. Eine Marke, die nicht viele Mitglieder in Lüchow-Dannenberger Sportvereinen für sich reklamieren dürfen, stellte Wutke sinngemäß fest, der solch eine Würdigung „noch nie aussprechen durfte“. Wolfgang Kwaschnik wurde außerdem vom SVE-Vorstand zum Ehrenmitglied ernannt. 40 Jahre im SV Eintracht sind Barbara und Klaus Liwke, Jens Schubert und Kerstin Struck. Und auf 25 Jahre bringen es Alisa, Karina und Peter Koopmann.
Finanzen
Der SV Eintracht Clenze hat im vorigen Jahr ein sattes Plus gemacht. Kassenwartin Sabine Möller bilanzierte bei der Jahreshauptversammlung in ihrem Rechenschaftsbericht bei Einnahmen in Höhe von 121 727 Euro und Ausgaben über 105 853 Euro einen Überschuss von rund 15 874 Euro, der in die Rücklagen fließt. Ein Großteil sei allerdings schon wieder für anstehende Reparaturarbeiten unter anderem am Dach des Vereinsgebäudes samt Bewegungsraum eingeplant, erfuhren die anwesenden Mitglieder.
Den Löwenanteil der Einnahmen machten 2023 die Beiträge mit 72 733 Euro aus, dazu kamen unter anderem 21 857 Euro aus dem Bereich Reha vor allem von den Krankenkassen und durch Selbstzahler. Ausgegeben hat die Eintracht, die ihre Kassenführung künftig mit Hilfe einer Steuerberatung professioneller organisiert, im vergangenen Jahr 31 505 Euro an Personalkosten. Dazu kamen 12 534 Euro an Raumkosten wie Heizung und Strom, 14 967 Euro für Versicherungen, 11 898 Euro an Werbe- oder Reisekosten sowie Instandhaltung und 8 709 Euro an Darlehenskosten, das noch vier Jahre läuft.
Vielen Dank an die Sportredaktion Elbe-Jeetzel-Zeitung für diesen tollen Artikel.
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